«Ich will nicht in Europa an einen Schreibtisch gefesselt sein», merkt Victoria während einer längeren Reise. Nach ihrer Rückkehr kündigt sie spontan ihren gutbezahlten Job im Privatsektor und beginnt, bei MSF zu arbeiten. Eine Entscheidung, die die junge Engländerin keinen Tag bereut hat.
Als Einsatzleiterin im Osten Kameruns ist sie in regem Kontakt mit der lokalen Bevölkerung, um die Sicherheit und den reibungslosen Ablauf der Projekte sicherzustellen.
Was machen sie heute?Victoria hat ihren Einsatz in Kamerun beendet. Zurzeit arbeitet sie als HR-Koordinatorin im Sudan und erwartet ihr erstes Kind. «Schwanger zu sein bedeutet nicht, dass das Abenteuer MSF zu Ende sein muss», meint sie schmunzelnd.
Der Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik trieb 2014 Hunderttausende Menschen in die Flucht.
Insgesamt suchten fast 135‘000 Personen in Kamerun Zuflucht; gegen 9‘000 allein in einem Zeitraum von zehn Tagen im Februar.
Ab Januar 2014 unterstützte MSF das Gesundheitsministerium und bot den Flüchtlingen an den Standorten Garoua-Boulaï, Gado-Badzéré, Gbiti und Batouri medizinische Dienstleistungen, psychologische Betreuung und Ernährungshilfe an. Zu den häufigsten Erkrankungen zählten Mangelernährung, Malaria und Atemwegserkrankungen. Aber auch die ansässige Bevölkerung erhielt eine medizinische Versorgung, die hauptsächlich Geburtshilfe und kinderärztliche Leistungen umfasste. Zudem führte MSF Impfkampagnen durch.
Die Organisation half auch bei der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung im Lager mit, war bei der epidemiologischen Überwachung tätig und setzte präventive Massnahmen um, nachdem Verdachtsfälle von Cholera gemeldet worden waren.
Schliesslich kamen auch mobile Kliniken zum Einsatz, um die zentralafrikanischen Flüchtlinge zu erreichen, die sich ausserhalb der offiziellen Standorte niedergelassen hatten.